
Die Kisten vor dem Laden im Souk von Matrah wirkten, als habe Captain Hook sie direkt von der Schatzinsel hier abgestellt. Im Schaufenster waren opulente Goldgeschmeide ausgestellt, ein Kunde im weißen Gewand (dishdasha) lässt sich für seine im schwarzen Gewand gekleidete Gefährtin beraten. Ob in Oman, Dubai oder im südindischen Madurai: Gold-Bazare haben einen zentralen Stellenwert in den Einkaufsmeilen Asiens.
Überhaupt: Gold ist d i e „Krisenwährung“. Derzeit erreicht der Goldpreis neue Höchststände. Und das, obwohl Presseberichten nach Russland sein Gold verscherbeln muss, um den Krieg zu finanzieren.

In Südasien war und bleibt Gold die bevorzugte Wertanlage. Indien ist der größte private Goldmarkt auf dem Globus, Goldschmuck als Anlage und Absicherung in der Ehe ist seit jeher unverzichtbar. Mitten in der quirligen Altstadt um den Meenakshi-Tempel in Madurai zum Beispiel, in der South Avani Moola Street, reihen sich Juwelierläden aneinander. Abends sind sie voller Kunden.


Indien ist größter Goldimporteur, die eigenen Reserven aus einer Mine in Karnataka sind erschöpft. Drei Länder (China, Russland und Australien) sind für ein Drittel der Weltgoldproduktion verantwortlich, Südafrika – traditioneller Goldproduzent – ist hinter die USA und Mexiko zurück gefallen.

Bei allen Schwankungen von Währung, Aktienkursen oder Anleihen bleibt Gold erstaunlicherweise weltweit von bleibender Wertschätzung. Tröstlich, dass dies seit den Pharaonen unverändert gilt.
Ich habe in Dubai vor den Läden gestanden und mich gefragt, wohin dieses ganze Gold nur geht und was man damit macht … nicht verstanden
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