Die Luft ist mild und duftet süß, Ein Hauch von Liebe liegt im Kies.
Hmm, haarscharf daneben. Ich hatte den Chat-Bot gebeten, ein romantisches Frühlingsgedicht zu schreiben. Dass im Kies Liebe liegen kann, ist mir neu, allenfalls dass Schotter im Geldbeutel zufrieden macht.
Dann bat ich ihn zum Frühling im „Goethe-Stil“ zu schreiben:
Willkommen Frühling, süßer Hauch des Lebens, Der Winter weicht, die Sonne zeigt ihr Lächeln. Die Bäume sprießen, die Knospen brechen auf, Die Vögel kehren heim, das Herz schlägt auf.

Au wei, der Dichter dreht sich im Grab um. Seit wann sprießen Bäume? Und dass Herzen auf (den Boden?) schlagen ist mir neu. Außerdem „auf“ auf „auf“, das ist ‚Reim dich oder ich fresse dich‘. Wenn schon, dann „das Herz schlägt drauf“ – auf diesen lyrischen Murks.
Ich gab ihm die Chance, einen Limerick zum Frühling zu schreiben:
Im Frühling erwacht die Natur, Und alles wird bunter und pur. Die Blumen blühen, Die Vögel ziehen, Und die Sonne wärmt uns auf der Tour.
Zumindest das Versmaß hat er verstanden, aber welche Tour und wohin ziehen denn die Vögel? Für mich gilt: Die Sonne wärmt mich auf dem Flur.