Höhle der Helden und ein Tempelberg

Im Juni 2018 machte eine entlegene Höhle im äußersten Norden Thailands Schlagzeilen, in der 12 junge Fußballer und ihr Trainer verschollen waren. Nach 17 Tagen war der letzte der Gruppe befreit – eine unvorstellbar komplizierte Such- und Rettungsaktion, die weltweit für Medienaufmerksamkeit sorgte. Gesiegt hatten Disziplin, Mut, Ausdauer und die Erfahrung von Höhlentauchern. Ein Taucher der thailändischen Armee kam dabei ums Leben. Der Film des Regisseurs Ron Howard (Dreizehn Leben) lief kürzlich bei uns in den Kinos.

Die Tham Luang-Höhle liegt in dem schroffen Karstgebirge westlich des Asian Highway AH 2 (in Thailand die Nationalstraße 1), etwa 60 km nördlich von Chiang Rai. Vom Parkplatz werden die Besucher mit Sammeltaxis zum Höhleneingang gefahren. Sie ist inzwischen zu einem nationalen Monument ausgebaut, dem ums Leben gekommenen Taucher wurde dort ein Denkmal gewidmet.

Am Eingang traf ich eine Schulklasse, genau in der Altersgruppe der damaligen Verschollenen. Ein Local Guide erläuterte die ausgestellten Originalstücke, z.B. die Fahrräder, Sportschuhe und der Fußball der Jungs, aber auch die Rettungsgeräte.

Die Ereignisse in dieser entlegenen Gegend, unmittelbar an der Grenze zu Myanmar, kamen zu einem Zeitpunkt in unsere Wohnzimmer, als die Welt dringend Helden brauchte. Hier standen Überlebenswillen und endurance gegen unseren Zynismus über Trump und Brexit. Wir ahnten nicht, dass es zwei Jahre später viel schlimmer kommen sollte.

Ergänzung März 2023: Der heute 17-jährige Kapitän der Wild Boars starb in Leicester (UK), wo er an eine Fußballakademie aufgenommen worden war.

Ich fuhr weiter in die 10 km weiter nördlich gelegene Grenzstadt Mae Sai. Mein Navi führte mich durch einen überdachten Bazar, in äußerster Enge fand ich einen Parkplatz vor einen Tempel.

Auch hier gibt es ein Revisit von 1979. Mae Sai war damals eine verschlafene Stadt mit verstaubten und verschlammten Straßen.

1979, Straße in Mae Sai

Der Grenzübergang ein Zaun vor einer Brücke, nur zwischen 8 und 18 Uhr geöffnet.

Grenzübergang nach Myanmar 1979

Mit meinem Freund bestieg ich den steilen Hügel, auf dem der Wat Phra That Doi Wao-Tempel liegt. Von hier oben hat(te) man einen guten Blick auf Stadt und Grenzfluss. Das habe ich heute wieder getan.

Die Veränderungen sind, ähnlich wie gestern im Goldenen Dreieck, selbsterklärend.

Im Cafe an der Seite des Tempels konnte ich mit einem Iced Latte nochmals die Memory Lane beschreiten. Die Anlage des Tempels, die den ganzen Hügel überzieht, wird gerade neu bebaut und restauriert.

Im Farb- und Formenspiel des thailändischen Buddhismus, mit Drachen und Püppchen, mit Fabelwesen und Engeln, gab es hier so viel festzuhalten, dass ich nur einen Teil der Eindrücke wiedergebe.

2 Gedanken zu “Höhle der Helden und ein Tempelberg

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