Die Bergregionen in Thailands Grenzgebiet zu Myanmar waren einst Risikogebiet. Drogenanbau und Aktionen des Militärs gegen die Bergstämme, dazu strenge Kontrollen von Reisenden (noch in den letzten Tagen bin ich durch ein halbes Dutzend Polizeiposten gefahren), all das war nicht gerade einladend.

Dennoch galt als Geheimtipp, von Chiang Mai zunächst in den kleinen Ort Fang zu fahren und von dort ein Boot über den Mae Kok bis nach Chiang Rai zu nehmen. In Fang, am Fuß der Berge quert der Fluss eine Ebene, bevor er durch das unberührte Bergland Nordthailands weiter Richtung Chiang Rai fließt. Und so stürzten wir uns 1979 in ein Abenteuer pur, das nach fünf Stunden Fahrt über wilde Wasser in Chiang Rai endete, dort wo ich heute mit Blick auf den Kok im Pool plansche.

Auf meiner Reise zu Stationen der Vergangenheit waren es heute anderthalb Stunden von Chiang Rai nach Fang. Die Straße Nr. 1089, die bei Mae Chan Richtung Westen abbiegt, war in perfektem Zustand und führte durch eine stark gerodete, dennoch spektakuläre Bergwelt. Ich fand die Stelle an der Brücke über den Kok wieder, in der wir damals in ein kleines Holzboot stiegen. Vom Tempel oberhalb war es der gleiche Blick wie einst.


War die Gegend damals bitter arm, fahren heute neuste Pick-up-Trucks auf Top-Straßen durch vergleichsweise schmucke Dörfer. Überall Mobilfunk und schöne Restaurants mit Internet. Ich machte Station auf einer Biofarm, die unter anderem Chrysanthemen-Tee herstellte.

Mohn ist durch Blumen, Bananen, Mais, Orangen (!) und allerlei Gemüse ersetzt worden. Das Bergland nordwestlich von Chiang Rai wirkt geradezu wohlhabend. Und so machte ich immer dort Halt, wo gefahrlos angehalten werden konnte und es einiges zu sehen gab.


Ein Blumenmarkt behalf sich off-season mit Papierblumen (s.o.) und Gemüse.







Auf der Rückfahrt nach Chiang Rai hätte ich beinahe ein Onsen-Bad bei den Pa Tueng Hotsprings genommen, aber mir war bei 30 Grad nicht nach einem 40-Grad-Bad.
Dafür stoppte ich an einem Tempel kurz vor Chiang Rai – wegen der Farben: mal nicht blau oder weiß.



Wie immer bin ich vor Sonnenuntergang im überdimensionalen Pool meines Hotel geschwommen – aber mit dem Mae Kok vor meinen Augen ist das auch ein Eintauchen in die Vergangenheit.


Toll!
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